Abstoßung:
Wenn der Körper ein transplantiertes Organ durch sein
Immunsystem als nicht eigen erkennt, stößt er es im Zuge einer
Abstoßungsreaktion ab.
Akutes Nierenversagen:
Dieser Begriff beschreibt den Zustand eines
plötzlichen Verlustes der Nierenfunktion. Diese Art des Nierenschadens
ist normalerweise reversibel und zeitlich beschränkt.
Anämie:
Sobald das Hämoglobin, ein gängiger Laborparameter, unter
einen definierten Grenzwert fällt, spricht man von einer Anämie. Diese
führt zu Schwäche, Müdigkeit und Kurzatmigkeit bei Anstrengung. Eine
Anämie tritt bei chronischen Nierenerkrankungen häufig auf, da das
Erythropoetin (EPO) in der geschädigten Niere nicht mehr ausreichend
produziert wird. Erythropoetin führt zur Produktion von Hämoglobin.
Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel):
Eine arteriovenöse Fistel wird, im
Zuge einer Dialyse, operativ angelegt. Dies beschreibt die Herstellung
einer künstlichen Verbindung zwischen Arterie und Vene, die
üblicherweise im Unterarm durchgeführt wird. Durch den hohen Druck,
der im arteriellen System herrscht, vergrößert sich der Durchmesser
der Vene und vereinfacht so den wiederholten Zugang, der für die
Hämodialyse benötigt wird.
Automatisierte Peritonealdialyse (APD):
siehe zyklische
Peritonealdialyse (CCPD).
Benigne Prostata Hyperplasie (BPH):
Mit steigendem Alter der
Mannes nimmt in der Regel auch die Größe seiner Prostata zu. Eine
BPH ist ein gutartiger nicht-kanzeröser Prozess, der zur Kompression
der Harnröhre führt und so das Urinieren erschwert.
Blutdruck:
Beschreibt die Kraft pro Fläche, die während Kontraktion
(Systole) und Entspannung (Diastole) des Herzens, auf die Wände der
Blutgefäße ausgeübt wird. Der Blutdruck zählt zu den
Basisvitalparametern und besteht aus zwei Nummern. Die erste Zahl,
der systolische Blutdruck, misst die Druckspitze, wenn sich das Herz
anspannt, kontrahiert und Blut auswirft. Bei der zweiten Zahl, dem
diastolischen Wert, handelt es sich um eine Druckmessung während sich
das Herz in der Entspannungs- und Füllungsphase befindet.
Bluthochdruck:
Beschreibt den Zustand eines zu hohen Blutdruckes.
Chronische Niereninsuffizienz (CKD):
Über Monate und Jahre
allmählich zunehmender und irreversibler Verlust der Nierenfunktion.
Die chronische Niereninsuffizienz ist eine nicht heilbare Erkrankung, die
letztlich im Nierenversagen (ESKD) mündet.
Diabetische Nephropathie:
Ein langandauernder Diabetes mellitus fügt
den kleinen Blutgefäßen der Niere zunehmenden Schaden zu. Zu Beginn
führt dies zu Proteinverlust über die Niere. Schließlich kommt es zu
Bluthochdruck, einer Erhöhung der Blutfette, sowie zu
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme). Letztlich führt die diabetische
Nephropathie zu einem stetigen Funktionsverlust der Niere, bis sie in
einem dialysepflichtigen Nierenversagen mündet. Die diabetische
Nephropathie ist, mit etwa 40-45% aller neuen Fälle, die häufigste
Ursache dafür.
Dialysator:
Eine künstliche Niere, die Blut filtert und Abfälle, sowie
überschüssiges Wasser entfernt. Dies geschieht im Zuge der
Hämodialyse.
Dialyse:
Hierbei handelt es sich um einen künstlichen Prozess, bei dem
Wasser, aber auch Abfallstoffe, die im Zuge des Stoffwechsels entstehen,
dem Körper entzogen werden. Diese Methode wird üblicherweise bei
Patienten mit Niereninsuffizienz angewendet und ersetzt die fehlende
Nierenfunktion.
Diuretika:
Medikamente, die die Urinproduktion anregen und somit die
Wasserausscheidung erhöhen. Ein gängiger Begriff für Diuretika sind
“Wassertabletten”.
eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate):
Die eGFR ist eine
Nummer, die aus dem Kreatininspiegel und anderen Parametern errechnet
wird. Die eGFR zeigt die Nierenfunktion an und der Normwert beträgt
90ml/min oder mehr.
Elektrolyte:
Sammelbegriff für zahlreiche Mineralien, wie Natrium,
Kalium und Kalzium, die sich im Körper befinden und wichtige
Körperfunktionen regulieren. Da die Niere die Konzentration der
Elektrolyte im Körper reguliert, werden bei Patienten mit Nierenleiden
die Elektrolyte häufig bestimmt.
Erythropoetin (EPO):
Ein durch mehrere Dopingvorfälle im
Leistungssport bekanntgewordenes Hormon, das von der Niere produziert
wird und die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Wenn die
Nierenfunktion abnimmt, verlieren Sie auch sukzessive die Fähigkeit EPO
zu produzieren. Durch diesen Mechanismus können Patienten mit
Nierenleiden eine Anämie (siehe Anämie) entwickeln. Erythropoetin ist
in diesem Falle eine legale Medikation, die zur Behandlung einer Anämie
bei Niereninsuffizienz injiziert wird.
ESKD (Endstage Kidney Disease):
siehe Nierenversagen
Extrakorporale Schockwellen Lithotripsie (ESWL):
Dies ist ein
Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen, bei dem konzentrierte
Schockwellen den Nierenstein „zerschießen”. Die einzelnen Stücke des
Nierensteines, können über den Harntrakt ausgeschieden werden. Die
ESWL ist ein effektives Verfahren und verbreitetes Verfahren, das ohne
Hautschnitt durchgeführt werden kann.
Fistel:
siehe Arteriovenöse Fistel (AV-Fistel)
Gekreuzte Nierentransplantation:
Zahlreiche Patienten mit ESKD
haben zwar gesunde und bereitwillige Nierenspender, allerdings ist deren
Blutgruppe unpassend oder die Gewebekreuzprobe positiv. Eine gekreuzte
Nierentransplantation bietet eine Lösung für dieses Problem. Hierbei
wird die „unpassende” Spenderniere zwischen freiwilligen Donatoren
getauscht, sodass der Rezipient eine passende Niere erhalten kann.
Hämodialyse:
Häufigstes Verfahren zur Behandlung der
Niereninsuffizienz. Bei der Hämodialyse wird das Blut mit Hilfe des
Dialysegerätes gereinigt
Hämoglobin:
Ist ein Molekül in roten Blutkörperchen, das den Sauerstoff
von der Lunge zur Peripherie des Körpers transportiert und
Kohlenstoffdioxid wieder zur Lunge transportiert, damit es dort abgeatmet
werden kann. Wenn zu wenig Hämoglobin im Körper vorhanden ist,
spricht man von einer Anämie.
Hirntod:
Beschreibt einen schweren, nicht reversiblen Schaden des
Gehirnes, der weder medikamentös noch operativ geheilt werden kann.
Beim Hirntod wird die Blutversorgung und die Atemfunktion des Körpers
künstlich aufrechterhalten.
Hyperkaliämie:
Normale Kaliumspiegel befinden sich zwischen 3.5 und
5.0 mmol/L. Hyperkaliämie ist ein Zustand der durch erhöhte
Kaliumspiegel im Blut charakterisiert ist. Im Rahmen eines
Nierenversagens kann es häufig zu einer Hyperkaliämie kommen und
ist ein lebensbedrohlicher Zustand.
Immunsuppressives Medikament:
Ist ein Sammelbegriff für
Medikamente, die die Funktion des Immunsystems einschränken und
etwa nach einer Nierentransplantation verordnet werden, damit eine
Abstoßung des Organs verhindert wird.
Intravenöses Urogramm:
Hierbei handelt es sich um eine
diagnostische Methode, bei der mehrere Röntgenaufnahmen der
ableitenden Harnwege gemacht werden. Hierfür wir Jodhaltiges
Kontrastmittel injiziert.
Kalium:
Ist ein sehr wichtiges Mineral des Körpers, das für die adäquate
Nerven-, Herz- und Muskelfunktion benötigt wird. Frische Früchte,
Fruchtsäfte, aber auch Trockenfrüchte und Kokosnusswasser sind
Kaliumhaltige Nahrungsmittel.
Kalzium:
Ist das häufigste Mineral des Körpers. Kalzium ist essentiell
für die Entwicklung und die Aufrechterhaltung gesunder und starker
Knochenmasse, sowie der Zähne. Milch und Milchprodukte wie Joghurt
und Käse, aber auch grünes Gemüse, sind reich an Kalzium.
Katheter zur Hämodialyse:
Ist ein langer, flexibler hohler zweilumiger
Schlauch. Blut wird aus einem Lumen herausgezogen und gelangt in
den Dialysator, der das Blut auf reinigt. Von dort gelangt es zurück in
das zweite Lumen. Die Anlage eines Doppellumen-Katheters ist der
gängigste, aber auch effektivste Weg, um eine notfallmäßige oder eine
temporäre Hämodialyse durchzuführen.
Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD):
Bei der
kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse, handelt es sich um eine
Form der Dialyse, die zu Hause ohne Verwendung von Maschinen
durchgeführt werden kann.
Kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse (CCPD):
CCPD oder
automatisierte Peritonealdialyse ist eine Form der kontinuiertlichen
Peritonealdialyse. Zur Nacht schließt sich der Patient, wie bei der
nächtlichen intermittierenden Peritonealdialyse (NIPD), an eine Maschine
an, die das Dialysat auswechselt. Zusätzlich werden tagsüber manuelle
Wechsel der Bauchhöhlenflüssigkeit durchgeführt
Kreatinin und Harnstoff:
Dies sind Stoffe, die im Zuge des
Proteinstoffwechsels anfallen. Die Niere entfernt diese Substanzen aus
dem Körper. Normalerweise befindet sich das Serumkreatinin von 0.8 -
1.4 mg/dl und Harnstoff zwischen 2 bis 5 md/dl. Bei Nierenversagen
steigen Kreatinin und Harnstoff an und es können erhöhte Werte im
Blut gemessen werden.
Künstliche Niere:
siehe Dialysator
Mikroalbuminurie:
Bezieht sich auf das Erscheinen von kleinen aber
abnormalen Mengen von Albumin im Urin.
Miktionszystogramm:
Dieses bildgebende Verfahren wird verwendet,
um die Anatomie des unteren Harntraktes (Blase und Harnröhre)
darzustellen. Man katheterisiert den Patienten und füllt Kontrastmittel in
die Blase ein. Dadurch kann der untere Harntrakt durch ein Röntgengerät
kontrastiert dargestellt werden kann.
Natrium:
Natrium ist ein wichtiges Elektrolyt des Körpers, das für die
Regulierung des Blutdrucks und der Flüssigkeit im Körper zuständig ist.
Natrium liegt in der Nahrung vor allem als Natriumchlorid, das
gewöhnlichem Tafelsalz entspricht, vor.
Nephrologe:
Ein Arzt der sich auf Erkrankungen der Niere spezialisiert
hat.
Nephron:
Bildet die funktionale Einheit der Niere. Ein Nephron sorgt
für die Reinigung und Filtration des Blutes. Jede Niere besitzt etwa eine
Million Nephrone.
Nephrotisches Syndrom:
Ein Symtomenkomplex, der charakterisiert
ist durch zu hohe Blutfette, Ödeme und Proteinverlust über den Urin
(mehr als 3.5 g pro Tag), sowie einem zu geringen Proteingehalt im Blut.
Nierenbiopsie:
Dieser Begriff beschreibt ein diagnostisches Verfahren,
bei dem mit einer schmalen Nadel Nierengewebe entnommen wird.
Dieses Gewebe wird unter dem Mikroskop genauer begutachtet und
Nierentransplantation durch Todspender:
Hierbei handelt es sich
um ein operatives Verfahren, bei dem einer hirntoten Person die Niere
herausgenommen wird, während diese Niere in einen Patienten mit einer
chronischen Nierenerkrankung transplantiert wird.
Nierenversagen (Endstage Kidney Disease):
Beschreibt das
fortgeschrittene Stadium einer chronischen Nierenisuffizienz, nämlich
das Stadium fünf nach der CGA- Klassifikation. In diesem Stadium ist
die Niere beinahe oder komplett funktionslos. Patienten mit ESKD
(Endstage Kidney Disease) benötigen Therapien wie regelmäßige Dialyse
oder eine Nierentransplantation, um keine Urämie zu erleiden.
Peritonealdialyse:
Ist eine effektive Behandlungsmethode des
Nierenversagens. Bei diesem Verfahren wird Flüssigkeit via einen
speziellen Katheter in die Bauchhöhle gefüllt, die sich im Laufe des Tages
mit harnpflichtigen Substanzen anreichert. Durch regelmäßigen Austausch
der Flüssigkeit, kann so die Nierenfunktion imitiert werden.
Peritonitis:
beschreibt eine Infektion innerhalb der Peritonealhöhle. Die
Peritonitis ist eine gängige Komplikation der Peritonealdialyse. Bei
fehlender Behandlung kann dieser Zustand lebensbedrohlich sein.
Phosphor:
Phosphor ist nach Kalzium das zweithäufigste Mineral im
Körper. Gemeinsam mit Kalzium wird es für den Aufbau starker Zahn
und Knochensubstanz benötigt. Fleisch, Milchprodukte, Nüsse und
Getreide, wie Weizen, Hafer und Reis sind phosphorhaltig.
Polyzystische Nierenerkrankung (PKD):
Hierbei handelt es sich um
die häufigste genetische Erkrankung der Niere, die durch das Wachstum
zahlreicher Zysten in der Niere gekennzeichnet ist. Es zählt zu den
führenden Ursachen einer chronischen Nierenerkrankung.
präemptive Nierentransplantation:
Eine präventive
Nierentransplantation wird üblicherweise vor einer Dialyse transplantiert
werden kann. Dies ist nur durch sehr gute Planung und mit etwas Glück
durchführbar.
Proteine:
Proteine gehören mit Fett und Kohlenhydraten zu den drei
Makronährstoffen, die im Essen enthalten sind. Proteine helfen dem
Körper beim Aufbau von Muskelmasse und der Reparatur von
Körpergewebe. Hülsenfrüchte, Fleisch und Eier, sowie Milchprodukte
sind Nahrungsmittel, die einen hohen Proteingehalt aufweisen.
Proteinurie:
Wenn sich zu viel Protein im Urin befindet, spricht man
von einer Proteinurie.
Beschreibt eine Membran, die nur
bestimmten Molekülen und Salzen den Durchtritt ermöglicht. Die dünne
Membran ist entweder natürlich oder künstlich. Das Peritoneum, das
Bauchfell, bildet eine natürliche semipermeable Membran
Shunt (Graft):
Eine Art des Zugangs bei Langzeithämodialyse. Ein Shunt
beschreibt ein kurzes Stück eines synthetischen, weichen Schlauches
Transurethrale Resektion der Prostata (TURP):
Ist das
Standardverfahren zur Behandlung einer benignen Prostatahyperplasie.
Diese minimalinvasive, chirurgische Behandlung wird durch einen
Urologen durchgeführt. Dabei verwendet dieser ein Zystoskop, dass in
die Harnröhre eingeführt wird und mit dessen Hilfe überschüssiges
Gewebe der Prostata abgetragen wird. Nach dem Eingriff ist der
Harnstrahl wieder kräftig.
Trockengewicht:
Beschreibt das Gewicht einer Person, nachdem alle
überschüssige Flüssigkeit im Rahmen der Hämodialyse entfernt wurde.
Ultraschall:
Dabei handelt es sich um eine schmerzloses und nicht-
invasives Diagnostikum, das mit hochfrequenten Schallwellen arbeitet,
um ein Abbild der Organe zu generieren. Der Ultraschall ist eine einfache,
nützliche und sichere Methode, die über wichtige Informationen, wie
Größe, Verkalkungen, Stauungen, sowie Zysten der Niere und des unteren
Harntraktes Aufschluss gibt.
Urographie:
siehe Intravenöses Urogramm
Urologe:
Ein Chirurg der sich auf Erkrankungen der Nieren, sowie der
ableitenden Harnwege spezialisiert hat.
Verweilzeit (Dwell Time):
Beschreibt den Zeitraum, während der
Peritonealdialyse, in dem die Flüssigkeit im Bauchfell verweilt
Vesikorenaler Reflux:
Beschreibt den Zustand eines abnormalen
Rückflusses des Urins von der Blase zurück in den Harnleiter oder sogar
in die Niere. Hierbei handelt es sich um eine anatomische und oder
funktione
Zytoskopie:
Ein diagnostisches Verfahren, bei dem der Arzt die Blase,
sowie die Harnröhre inspiziert. Hierbei verwendet er oder sie ein langes,
dünnes Gerät, an dem vorne eine Lampe angebracht ist. Dieses Gerät
nennt man Zystoskop.